SAMU
Stabling Automation for Multiple Units
Zuletzt aktualisiert am 27.07.2023
Projektbeschreibung
Problem
Im Eisenbahnbetrieb sind regelmäßig nicht-produktive Fahrten notwendig. Für Fahrzeuge des Personenverkehrs sind hier insbesondere die Fahrten von der Abstellung zum Bahnsteig für die erste Fahrt und die Bewegung in die Abstellung nach Betriebsschluss zu nennen. Diese Fahrten nehmen bis zu drei Stunden pro Tag ein, entsprechend hoch ist das Einsparpotenzial durch Automatisierung im Zuge des Personalmangels an Triebfahrzeugführenden. Aufgrund der langen Lebensdauer der Fahrzeuge ist eine zentrale Anforderung, dass Nachrüstungen ohne Neuzulassung ermöglicht werden.
Ziele
Im Projekt SAMU soll eine Nachrüstlösung sowohl für das Fahrzeug als auch für die Infrastruktur, auf der die Abstellung durchgeführt wird, implementiert werden. Besonderes Augenmerk wird dabei neben der Sicherheit auf die Rückwirkungsfreiheit der Installation gelegt. Dadurch wird angestrebt, Zulassungen nach Umbau zu vermieden oder auf ein Minimum zu reduzieren. Das SAMU System soll die Kommunikation zwischen Stellwerk und Fahrzeug ermöglichen und durch Umfeldüberwachung die Bewegung des Fahrzeugs absichern.
Durchführung
Im Projekt werden zunächst betriebliche Anforderungen gesammelt und die Schnittstellen zu Infrastruktur und Fahrzeug untersucht. Auf Basis dieser Schnittstellen wird eine fahrzeugseitige Sensoreinheit sowie eine Schnittstellenbaugruppe für das Stellwerk entwickelt. Eine bestehende Software zur Gefahrraumüberwachung mittels Kamera und LIDAR wird auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Unter Nutzung dieser Elemente werden Test- und Demonstrationsfahrten auf der Zielinfrastruktur am Bahnhof Bad Krozingen durchgeführt.