ATTRACTIVE
Autonomous Train TRansponder Alerting Cross Track Intercepting VEhicles
Zuletzt aktualisiert am 25.07.2024
Projektbeschreibung
Problem
In Deutschland verfügen über 6.000 Bahnübergänge (BÜ) nicht über eine technische Sicherungseinrichtung wie Schranken oder Lichtzeichen, sondern sind ausschließlich mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet. Zur Risikominderung dienen hier ausschließlich akustische Signale heranfahrender Züge sowie deren Geschwindigkeitsreduktion am BÜ. Die akustischen Signale stören Unbeteiligte und senken die Akzeptanz des Bahnsystems. Zudem steigt durch das Wiederbeschleunigen des Zuges der Energieverbrauch. So werden pro BÜ und Jahr bis zu 53.000 kg CO2 zusätzlich emittiert. Hauptgrund für die Nicht-Ausrüstung von BÜ mit technischen Sicherungsausrüstungen nach Bahnnormen sind deren hohe Kosten.
Ziele
Im Vorhaben ATTRACTIVE soll ein neuer kostengünstiger technologischer Ansatz prototypisch umgesetzt werden, um die Wirksamkeit einer technischen Unterstützung der Sicherung von Bahnübergängen auf der Straßenseite zu erproben. Gleichzeitig soll hiermit die Möglichkeit zur Automatisierung aufgezeigt werden. Hierzu zählt zum Beispiel die Schaltung von Straßenampeln in funktechnischer Abhängigkeit von heranfahrenden Zügen.
Durchführung
Im Rahmen des Vorhabens sollen drei oder mehr bisher nichttechnisch gesicherte Bahnübergänge auf einer von der Bayerischen Regiobahn (BRB) befahrenen Strecke mit mobilen Straßenampeln (LSA) gesichert werden, die über einen in den herannahenden Schienenfahrzeugen verbauten Transponder angesteuert werden. Der Ansatz erfordert bewusst keine Änderung in den Eisenbahnbau- und Betriebsvorschriften, sondern verdeutlicht basierend auf Live-Daten dem Straßenverkehrsteilnehmer die gesetzlich geltende Vorrangregelung.